Vereinsnews

10 Nov, 2018

Danke an Doris !

Und wieder machte sich eine sehr tierliebe Tierschutzfreundin auf den Weg, um in Italien ihren „Tierschutzurlaub“ zu verbringen.
Hier ihr Bericht :

Mein Aufenthalt im Canile Atripalda vom 25.Oktober bis 1.November 2018

Als ich morgens das Flugzeug am Flughafen Zürich betrat, hatte ich mich schon kurz gefragt, ob das alles jetzt so richtig ist was ich da vorhabe, schliesslich machte ich extra unbezahlten Urlaub, reiste alleine in das unbekannte Süditalien, hatte kaum Anhaltspunkte und wusste nur laut Navi, wo sich Altripalda, das Hotel Civita und das Tierheim befinden.

Mit strahlendblauen Himmel und Sonnenschein begrüsste mich Neapel.
Das Transferauto zur Autovermietung fand ich recht schnell.
Allerdings dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, dann auch endlich meinen Mietwagen erhalten zu haben, die zwei Mitarbeiter am Schalter der Autovermietung Sicily by car nahmen es recht gemütlich und liessen sich nicht stressen..

Ich hatte einen Fiat 500, Automatik. Diese Grösse des Autos kann ich nur empfehlen. Für den Fahrstil der Italiener, für die Breite der Strassen und für die engen Parkmöglichkeiten absolut ein geeignetes Auto.

Aufgrund es tollen Wetters entschloss ich mich, anstatt direkt nach Altripalda zu fahren, die Amalfiküste zu erkunden und die Küstenstrasse zu nehmen.
Es war schweisstreibend und mühsam aus Neapel an die Küste zu gelangen, das Navi hatte mich warum auch immer durch die City zum Hafen geleitet. Einspurige Strassen wurden plötzlich dreispurig, von links und rechts überholten mich die Mofas, rote Ampeln wurden ignoriert und die Menschen liefen zickzack und ohne Halt über die Strassen..

Irgendwie hatte ich es unfallfrei geschafft, und als sich das erste Mal das Meer vor mir öffnete, waren manche Sorgen wie verflogen.
Vorbei ohne Stopp am Vesuv und Pompeij gelangte ich nun an die kurvenreiche und enge Küstenstrasse. Es waren immer noch recht viele Leute und Reisebusse unterwegs. Ich machte ein paar Fotostopps, kehrte irgendwann in ein kleines Restaurant ein und ass ein Panini und trank ein gutes gekühltes Glas Weisswein. Es ging mir gut.

Ich glaube so gegen 19.00h bin ich dann problemlos dank Navi am Hotel Civita in Altripalda angekommen.
Man hatte mich bereits erwartet und mich freundlich in englisch/ italienisch begrüsst. Das Zimmer war in Ordnung.
Es war sauber, das Badezimmer gross und das Bett bequem.
Es hatte eine Minibar und sogar einen kleinen Balkon.
Die Balkontüre musste man allerdings über Nacht schliessen, da die Strasse doch recht befahren war. Wlan ist im Hotel vorhanden und kostenlos.

Nach einem guten Abendessen im Hotelrestaurant und einigen Telefongesprächen mit Freunden und Familie ging ich zufrieden schlafen.

8.30h Mein erster Tag im Canile stand nun bevor. Ich frühstückte ausreichend, packte das nötigste ein und machte mich nun zu Fuss auf dem Weg. Der nette Mann vom Hotel erklärte mit vorher wie ich zum Canile gelangte. Wirklich sehr praktisch, dass dieses nur 5 Minuten vom Hotel entfernt ist. Somit konnte ich mein Fiat 500 in der Garage stehen lassen.

Etwas unsicher mit einem leicht beklemmenden Gefühl wagte ich mich nun zum Tierheim. Es dauerte nicht lange und schon begrüsste mich der erste Hund namens Leo – vorsichtig aber freundlich. Es verwunderte mich etwas, dass einzelne Hunde vor dem Tierheim einfach so frei herumliefen, fand es allerdings gut.

Chiara war die erste, die sich vorstellte. Sie zeigte mir das ganze Areal und erklärte mir ihre Arbeiten und ihren Tagesablauf. Dann kamen auch Tina und Michelangelo dazu. Nach einem kurzen Kennenlernen durfte ich dann endlich die ersten Hunde ausführen. Leider wurde mir nur grob gezeigt, wo ich mit ihnen spazieren gehen konnte, und somit ging ich dann einfach mal los. Die Hunde wussten ja sicher wo lang.. und Leo, mein ständiger Begleiter für die Woche, hatte sowieso stets den Überblick..

Mein erster Tag im Canile endet gegen 13.30h. Ich glaube ich konnte acht Hunde ausführen.
Nicht gerade viel, aber immerhin hatte ich keinen Hund verloren und ich fand einen einigermassen guten Spazierweg.

Nach dem Mittagessen im Hotel und einem ausgiebigen Mittagsschlaf machte ich mich auf etwas einzukaufen. Und so fand ich via Navi einen Supermarkt, wo ich mich mit Früchte und Wasser eindecken konnte. Das Abendessen nahm ich wieder im Hotel ein.

Die nächsten Tage verliefen eigentlich ähnlich. Ich hatte bereits meinen Stammtisch im Hotelrestaurant, die Mitarbeiter waren stets freundlich, hilfsbereit und freuten sich über meiner Italienischfortschritte. Ich bekam Gummistiefel und bei Regen die passende wasserfeste Kleidung ausgeliehen. Eine grosse Hilfe war mir sicher Andrea Wilden, die ab Samstag im Canile war. Sie erklärte mir die aktuelle Situation vor Ort, die Sorgen und Probleme der Mitarbeiter und zeigte mir, welche Hunde ich zusammen ausführen konnte.
Ich denke wir hatten gute Gespräche und es machte mich sicherer.
Von Tag zu Tag bekam ich immer mehr den Überblick, wurde selbständiger und behielt auch endlich den einen oder anderen Namen der Hunde.

Michelangelo und Andrea luden mich einmal zu sich zum Mittagessen ein, zwei Mal war ich zu Besuch im Oasi Junior und einmal mit Fremdenführer Andrea in den Bergen von Irpinia unterwegs.

An meinem letzten Abend gingen wir alle zusammen in das Restaurant des Bruders von Michelangelo Pizza essen. Ich fühlte mich immer mehr willkommen und aufgenommen.

 

Mein Resümee:

Ich muss sagen, ich hatte vorher unglaublichen Respekt vor dem, was ich sehen werde. Ich hatte Bedenken und Angst, ob ich diese Leid aushalten werde. Doch meine Sorgen waren unbegründet. Ich hatte eine erfüllte und aufklärende Zeit, mit wundervollen selbstlosen Menschen und Gleichgesinnten.
Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie man sich um jeden einzelnen Hund sorgt und bemüht.
Es ist gut zu wissen, wo die Spenden eingesetzt und gebraucht werden.

Das Oasi Junior hat mich zudem beindruckt.
Ein junger Hund kann es woanders wohl kaum besser haben als wie dort in einem Rudel frei zu leben.
Trotzdem berichte ich wohl nichts neues, wenn man auch diese Hunde an die Leine gewöhnen sollte…vielleicht eine Aufgabe, die ich das nächste Mal übernehmen werde.

Wenn es etwas gibt, was mir in schlechter Erinnerung bleibt bzw. was unbedingt geändert werden sollte, dann ist es der hohe Wasserverbrauch und die Anwendung von Chlor für die tägliche Zwingerreinigung. ( Anmerkung Tierschutzprojekt Italien : da sind wir dran…)

Und was mich bis heute zu Tränen berührt, sind die Bilder der zwischen Abfall tot liegenden Hunde am Strassenrand..

 

Danke für die tolle Zeit.
Der Abschied war tränenreich und viel mir schwer.
Eure Organisation hat mich überzeugt und spornt mich weiter an zu helfen.
Ich kann es nur weiterempfehlen.

 

Doris Kofferath“

Dem ist nichts hinzuzufügen.
DANKE liebe Doris für Deine tolle Hilfe.
Wir hoffen, Du kommst wieder!