Unsere „Dienst“-Reise nach Italien und GUTE NEUIGKEITEN zum Oasi Irpinia
Am 25.2.16 machten wir uns wieder einmal auf die Reise nach Italien, um das Canile AIPA zu besuchen und einen sehr wichtigen Termin mit dem Bürgermeister von Atripalda wahrzunehmen.
Diese Reisen sind zwar jedes Mal auch großer Streß, aber dennoch ungemein wichtig, um mit den Tierschützern vor Ort die aktuellen Probleme zu besprechen und besser einschätzen zu können, wo der Schuh drückt. Außerdem waren wir auf die neuen Hundehütten und die Not-Gehege gespannt, die wir dank der Unterstützung unserer Spender anschaffen konnten.
♥ Tag 1 ♥
Dieser Tag war ganz den Hunden im Canile Aipa gewidmet.
Als wir am Canile ankamen, wurden wir gleich noch vor dem Canile von den Hunden, die dort ja teilweise frei herumlaufen, begrüßt, während die anderen fast 200 Hunde aus dem Canile herausriefen. Jimmy rannte auf uns zu, als wären wir nie weg gewesen, wedelte wie verrückt mit dem Schwanz. Dann kam Paspualina gerannt, auch sie drückte sich sofort an uns und legte sich zum Gekraulwerden auf den Rücken. Dann Blu, dann Zara, dann Leo, dann Miele, dann Sissy ( die von ihrem Glück noch nichts ahnte)…wir kamen gar nicht dazu, Angela und die Mitarbeiter des Canile`s zu begrüßen, vor lauter lieben Hunden, die um uns herumwuselten.
Bei uns löste das nicht nur Freunde aus, denn diese wunderbaren Hunde zu sehen, die eben KEINE Familie haben, ist schon sehr traurig.
Würden wir es schaffen, für diese lieben Hunde, die so sehnsüchtig auf eine eigene Familie warten, Adoptanten zu finden?
Ja und dann wurden wir zu den Neuankömmlingen Martina und Sally geführt : Was für wunderbare Hündinnen! Sally war aus einem fahrenden Auto geworfen worden, während Martina die „klassische“ Geschichte repräsentiert : sie wurde als Welpe ausgesetzt.
Für beide Hündinnen wird dringend ein Zuhause gesucht!!!
Beide sind einfach nur liebe, verspielte und lebenslustige Junghunde, die auf IHRE Familie warten.
Martina:
Sally :
Nachdem wir mit Martina und Sally ausgiebig geknuddelt hatten, ging es weiter zu den neu angekommenen Welpen :
Da waren zunächst Rose und Sally, zwei richtige Wonnebrocken…
Rose:
Jack:
…und vier frisch ausgesetzte und nur wenige Tage alte Welpen
…und Vichy, eine kleine süße Maus, auch sie vor kurzem ausgesetzt:
Es ist furchtbar, diesen armen Geschöpfen so etwas anzutun, nicht zu vergessen deren Mutter, die sicherlich ebenso leidet.
Die Versorgung der 4 Welpen wird derzeit im abwechselnden Stundenrhythmus von den Mitarbeitern des Canile durchgeführt….auch nachts.
Das ist ein enormer Streß für alle, doch im Canile ist man guter Hoffnung, dass man diese süßen Hundekinder alle durchbringen wird:
Eine Vermittlung ist noch nicht möglich, diese wird frühestens in 3 Monaten stattfinden können ( bei Rose und Jack etwas eher).
Nach diesem Bad in der Hundemenge gings dann zur Besichtigung des Canile.
Angela zeigte uns die neuen Notgehege, die wir dank der Spende einer Stiftung finanzieren konnten.
Sie sind einfach wunderbar und natürlich beide belegt : in einem befindet sich nach wie vor Jenny, die Schäferhündin; leider ist es derzeit noch nicht möglich, sie in das Rudel des Canile zu integrieren, da sie noch nicht ausreichend sozialisiert ist, woran aber bereits ein Hundetrainer arbeitet; im anderen Gehege sind nachts Martina, Vichy und Sally untergebracht.
Dann zeigte uns Angela die Hütten.
Viele werden sich an unsere erfolgreiche Aktion Ende 2015 erinnern können, mittels der wir dank unserer Spender über 30 neue Hundehütten für das Canile finanzieren konnten.
Leider ist es nun so, dass diese eigentlich sehr stabilen Hütten den Zähnen und Krallen der Hunde nicht standhalten.
Viele haben Langeweile und fangen dann an, das Holz anzufressen…entsprechend sind jetzt schon viele der Hütten etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.
Doch Michelangelo hat bereits damit begonnen, alles auszubessern : Er hat 2 Zentimeter dicke und harte Holzböden besorgt und ist dabei, diese nun auszutauschen.
Und wir man auf den Bildern sieht, hat es das sehr gut hinbekommen!
Es war uns von Anfang an klar, dass Holz nicht die beste Lösung sein konnte, aber angesichts der anfallenden Kosten und der Dringlichkeit wegen des bevorstehenden Winters war es nicht anders möglich, um zumindest den alten Hunden für den Winter schnell einen Schutz vor der Kälte verschaffen zu können.
Langfristig macht aber eben doch nur eine höhere Investition in z.B. solche Hütten aus Aluminium Sinn, da diese nicht zerstörbar sind.
Dazu kommt, dass wir wegen des anstehenden „Oasi Irpinia“ gerne nur noch in Anschaffungen investieren möchten, die dann auch für das Oasi nutzbar sind und mitgenommen werden können, so wie das auch bei den zwei Not-Gehegen der Fall war.
Auch mussten wir doch feststellen, dass viele Hunde noch gar keine Hütte haben, in der sie geschützt wären oder in die sie sich auch einfach einmal zurückziehen könnten, um dem Trubel zu entkommen.
Wir würden hier wirklich so gerne helfen und weitere ca. 20-25 Hütten finanzieren, dies ist aber derzeit nicht fiananzierbar, vor allem deshalb nicht, weil diese angedachten Hundehütten pro Hütte und je nach Größe 300-350 Euro kosten…
Dann endete der 1.Tag und Angela lud uns natürlich noch zum Essen zu sich nach Hause ein und nach einem leider mehr als opulenten Abendessen mit phantastischer Pasta und Gemüse endete der erste Tag mit unseren Freunden und unseren Hunden.
♥ Tag 2 ♥
Der 2.Tag war ganz den Videos und Fotos gewidmet.
Wir verbrachten einen ganzen Tag gemeinsam im Canile und versuchten, so viele Video`s und Foto`s wie möglich zu machen.
Zum einen, um unseren Paten aktuelle Bilder zeigen zu können, zum anderen, um Hunden, die sehr gut adoptierbar sind, eine bessere Chance zu verschaffen.
Doch das war gar nicht so einfach.
Die Hunde waren ziemlich aufregt, als einer nach dem anderen angeleint erst durch und dann bis vor das Canile gebracht wurde, denn innerhalb hätten man vor lauter Bellen kein Wort verstanden….
Und so waren viele der Hunde eben auch abgelenkt und unruhig, was es erschwerte, trotz unserer „Engelsgeduld“…
Deshalb entschieden wir dann nach ca. 20 Videoaufnahmen vor dem Canile, es doch lieber innerhalb der Zwinger zu machen, um etwas Ruhe reinzubringen…
Wir hoffen, dass es uns einigermaßen gelungen ist.
Viele Patenhunde werden nun nach und nach aktualisiert und Bilder und teils auch Videos integriert.
Während wir filmten und knipsten, ging aber auch der normale Alltag weiter.
Die Helfer des Canile verteilten das Futter, reinigten die Zwingeranlagen, gaben Medikamente aus, versorgten Nerone und führten einige Hunde Gassi.
Dann ging auch dieser Tag voller Emotionen zuende und wir alle waren gespannt wie Flitzbögen auf den nächsten Tag!
Der dieser würde über unser großes Projekt „Oasi Irpinia“ entscheiden, dessen Startschuß wir seit Monaten herbeisehnen!!!
♥ Tag 3 ♥
Das „Oasi Irpinia“ : Der Tag der ENTSCHEIDUNG?
HEUTE WAR ES SOWEIT : Wir hatten einen Termin beim Bürgermeister von Atripalda.
Pünktlich um 9:00 Uhr fand sich die gesamte Mannschaft von Aipa und wir vor dem Rathaus ein und wir waren wirklich sehr angespannt…
Wir hatten schon davon berichtet, dass es unser großes Ziel ist, dem Verein AIPA dabei zu helfen, ein neues Pilotprojekt, das „Oasi Irpinia“ in Kampanien zu errichten, um vielen Hunden in Not helfen zu können und einen beispielgebenden Kontrast zu den auch hier überall befindlichen privaten Hundelagern zu schaffen.
Seit Monaten kämpft AIPA mit den Behörden um eine schriftliche Genehmigung, obwohl Angela schon im Herbst alle Unterlagen eingereicht hatte und immer wieder drängt, endlich zu einer Entscheidung zu kommen.
Doch wer die italienische Bürokratie kennt, weiß, dass diese äußerst zäh ist…
Ein entsprechendes Grundstück wäre vorhanden, doch ohne offizielle Genehmigung und Zusage der Gemeinde, hier dann auch dieses Oasi Irpinia errichten zu dürfen, wäre jegliche Investition zu risikoreich. Der große Vorteil dieses Grundstücks wäre, dass es an ein Gemeindegrudstück anschließt, so daß das jetzige Canile von Aipa aufgegeben werden könnte, die Hunde dann einen sicheren Platz hätten und damit auch das Risiko ausgeschlossen wird, dass sie irgendwann in eines dieser furchtbaren Lager transferiert werden, eine Gefahr, die hier prinzipiell immer besteht, wenn die Gemeinde das Canile aufgeben möchte. Eine nicht auszudenkene Katastrophe für diese Hunde, die Liebe und Fürsorge gewohnt sind!
Nun, am 27.2.2016 hatten wir einen persönlichen Termin mit dem Bürgermeister und hofften, dass sich dank unserer Präsens etwas vorantreiben lassen würde.
Wir wurden wirklich sehr freundlich empfangen und das Gespräch verlief sehr positiv.
Am Ende des Gespräches versprach uns der Bürgermeister in die Hand und vor über 10 Zeugen, dass er nun an AIPA eine Mail schicken wird und die schriftliche Zusage erteilen wird!!!
Wir waren überglücklich!
Doch wie die Dinge eben in Italien sind : Stand heute, 6.3.16, ist diese Mail noch nicht eingegangen!
Angela ist weiter dran und bekam heute telefonisch die Aussage, er sei verhindert gewesen…kommenden Montag soll sie nun wieder zum Bürgermeister kommen und sie hofft, dass dann endlich alles klar ist und er ihr diese Genehmigung aushändigt.
Die gesamte Gemeinde einschließlich der Veterinärbehörde ist begeistert von diesem Projekt; alle wissen, dass hier etwas absolut Einmaliges entsteht.
Trotzdem müssen wir auf dieser schriftlichen Autorisierung bestehen und wollen uns nicht auf mündliche Zusagen verlassen.
Das Grundstück, auf dem AIPA das Oasi Irpinia errichten möchte, schauten wir uns dann am Nachmittag an.
Was für ein Paradies!!!
Über 30.000 qm, mitten im Grünen gelegen und dennoch nur 10 Minuten von Atripalda entfernt und gut erreichbar!
Als wir über dieses herrliche Grundstück liefen, malten wir uns schon in Gedanken aus, wie schön das werden wird, wenn wir nicht nur unsere Hunde aus dem Canile hierherholen würden, sondern viele Straßenhunde und Hunde aus den Hundelagern.
Sie würden Platz haben, springen können, die Gerüche der Bäume und Büsche erschnuppern können.
Ja, wenn sie die Schwelle zu diesem Oasi Irpinia überschreiten, dann werden sie nicht nur in Sicherheit sein, sondern es wird ihnen sehr gut gehen.
Und wir könnten hier viel für die Prophylaxe tun, Kastrationen vorantreiben, Aufklärung betreiben, Ausflüge mit Schulklassen organisieren, Adoptionen fördern.
Wir könnten hier ein echtes Zeichen setzen, das nicht nur den sich hier befindlichen Hunden hilft, sondern evtl. etwas in den Köpfen der Menschen verändert.
Wir stehen „mit dem Spaten in der Hand“ bereit….und hoffen inständig, dass die Mail in den nächsten Tagen eintrifft oder Angela bei ihrem Besuch beim Bürgermeister sofort alles klar machen kann.
♥ Tag 4 ♥
Es war der Tag des Abschieds.
Ein Abschied, der uns immer schwerfällt, weil wir uns von liebgewonnen wunderbaren Menschen und Hunden verabschieden müssen.
Doch heute konnten wir wenigstens eine der Canilehündinnen mit zu IHRER FAMILIE nehmen : SISSY.
Ihre Familie wartete schon am Flughafen Frankfurt sehnsüchtig auf sie!
Und wir spürten sofort, dass Sissy hier das große Los gezogen hat!
Danke an Angela für ihre Rettung und danke an diese tolle Familie, die einen Tierschutzhund aufgenommen hat!
Wir hoffen, dass es uns gelingt, auch für viele der Zurückgebliebenen ein so schönes Zuhause zu finden.
Und wir hoffen inständig, dass wir so bald wie möglich mit unserem so wichtigen Oasi Irpinia beginnen können!
Damit möchten wir unseren kleinen Reisebericht schließen.
DANKE an alle, die unsere Arbeit in Italien unterstützen!
Wir hoffen, ihr bleibt uns treu, denn wir haben GROSSES vor!
Roland und Stefanie
Tierschutzprojekt Italien e.V.